Die Stadt Mayen in der Vulkaneifel hat ein Kulturdenkmal, das auf 2 Beinen daherkommt und trotzdem nicht als Kulturdenkmal beachtet wird. Genauer gesagt sind es 4 Beine, und es sind die Gebrüder Lothar und Christoph Rosenbaum. Die führen den elterlichen Betrieb aus Tradition mit einem Familienbestand seit über 300 Jahren. Der Holzfachbetrieb mit dem gesamten Wissen der Familie rund um das ganze Bauwesen wird aber weniger honoriert als im Vergleich ein Findling im Vulkangestein. Warum bekommen eigentlich nicht Familienbetriebe, die über Jahrzehnte den Fortbestand von Kultur- und Wirtschaftsgut einer Region sichern, die gleiche Anerkennung in der Politik wie der Brunnen eines einzelnen Künstlers? Stattdessen schlägt sich der Holzfachbetrieb mit minderwertigem Qualitätsholz aus der europäischen Union und dem benachbarten osteuropäischen Ausland herum. „Es ist schon spannend“, so die beiden Brüder, „zu beobachten, worauf sich in unserer Gesellschaft heutzutage der Qualitätsbegriff begründet.“ Von den einst 14 großen Sägewerken der Region sind sie als einzige übriggeblieben.
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