So lautete die Überschrift eines kurzfristigen Besuchs und Gedankenaustauschs von zwei Bürgermeistern mit sehr viel Erfahrung und sehr viel Engagement beim Einbinden der Bürger in die Gestaltung der kommunalen Zukunft.
Der ehemalige Oberbürgermeister von Horb und Landesvorsitzende der liberalen Süd-FDP, MdEP Michael Theurer, besuchte den Bürgermeister von Münsingen auf der Alp, Mike Münzing, anlässlich eines Unternehmergesprächs bezüglich kommunaler Planung und intelligenter Finanzierungsformen für Grundaufgaben am Beispiel des Euro-Kindergartens in Münsingen.
Hier entstand in kürzester Zeit nach einem bundesweit sehr geachteten pädagogischen Konzept ein völlig neues Kindergartenmodell für 78 Kinder in der ersten Phase, das alleine von der Größe als auch von der Zukunftsfähigkeit der Erziehung unserer Kinder Meilensteine setzt.
„Nicht die Planung des Architekten, sondern das Wissen um das, was Kinder in den verschiedenen Altersstufen benötigen, hat hier den Grundmaßstab gelegt“, so der Projektleiter und Koordinator der Euro-Kindergärten, Wolfram Wäscher.
Der gebürtige Schwabe Wolfram Wäscher konnte aber auch im Gespräch mit den Bürgermeistern den beiden ein breites Grinsen entlocken mit der Tatsache, dass der Quadratmeterpreis für diesen neu geschaffenen Kindergarten, in dem die Kinder fast doppelt so viel Spielfläche haben wie in anderen sanierten Kindergärten, 30% unter dem Kaufpreis liegt, wenn andere Anbieter hier ihr Angebot abgegeben haben.
„Der Wert, der hier für die Kinder erschaffen wurde, ist unvergleichlich“, so Bürgermeister Mike Münzing. „Hunderte rannten uns in den letzten Monaten mit Container- und Modullösungen die Tür ein, aber warum soll es einem Kind in einem einfachen umbauten Raum gut gehen, in dem sich normalerweise Bauarbeiter umziehen? Nicht nur diese Frage stellten wir uns hier vor Ort mit dem Stadtrat, sondern auch die Frage, gibt es jemanden, der ein pädagogisches Konzept bei der Erschaffung dieser Räumlichkeiten mitbringt? Und vor allem – wer löst unser Zeitproblem? Wir hatten den Zeitdruck, unseren neuen Bürgern innerhalb von wenigen Monaten eine Lösung anbieten zu müssen, denn wir sind eine Wachstumsgemeinde, und wir möchten diesem Wachstum keinen Einhalt gebieten. Die Bürger haben ihre Ansprüche in Versammlungen gegenüber der Stadtverwaltung geäußert, und wir haben es als unsere erste Pflicht angesehen, auf die Wünsche einzugehen, um die neuen Bürger, Gewerbetreibenden und Mehrwert für uns alle Schaffenden am Ort zu halten.
Michael Theurer, ehemals der jüngste Oberbürgermeister in Deutschland, machte es in seiner Bürgermeisterzeit schon sehr früh zum Programm, Bürger durch vielfältige Anreize aktiv in die Entscheidungsprozesse einzubinden.
Theurer: „Großes Lob hier in Münsingen! Wir müssen dieses Beispiel, vor allem auch den perfekten Weg der Finanzierung und optimalen Umsetzung von Steuergeldern viel stärker in Deutschland publik machen. Es kann nicht sein, dass Stadtwerke oder kommunale Betriebe doppelt so teuer bauen, sich aber an den Bedürfnissen des Kindes nicht orientieren.“
Im Münsinger Euro-Kindergarten, der langjährig geplant wurde nach Modellen, die schon in den Daimler-Kindergärten umgesetzt wurden, floss sehr viel Erfahrung und Know-How auch von den verwendeten Materialien durch das Fraunhofer-Institut ein. Somit ist es möglich, dass das gesamte Gebäude selbst in einem strengen Winter maximal Energie für 2.000 EURO pro Heizsaison verbraucht.
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